Philipp Maria Rosenberg - Rotwelsch
Romantikerherz und Improvisationslust – Philipp Maria Rosenbergs „Rotwelsch“ bringt auf faszinierende Weise Jazz und Operette zusammen
Jazz und Operette – es gehört ein feines Gespür und eine klare Vision dazu, um das zusammenzuführen. Mit dem Projekt „Rotwelsch“ schlägt der Pianist und Arrangeur Philipp Maria Rosenberg mehr als nur eine Brücke zwischen den beiden völlig verschiedenen Welten. Sein Trio gibt den stimmungsvollen Melodien aus großen Operetten einen völlig neuen, zeitgemäßen Kontext. Die Freiheiten des improvisatorischen Flusses entfalten sich im Lichte der schwelgerischen Themen, ihrer Schönheit und ihres romantischen Flairs. So entsteht eine geradezu magische Atmosphäre jenseits konventioneller Routinen. Dreh- und Angelpunkt ist die emotionale Strahlkraft von Rosenbergs Spiels.
Man spürt, dass der Schweizer, der in Zürich lebt, von einer Liebe zu den ausgewählten, feinfühlig bearbeiteten Melodien erfüllt ist. „Ich habe ein Romantikerherz“, gibt er lächelnd zu. Dennoch sind die Band-Versionen von Liedern wie „Die ganze Welt ist himmelblau“, „Wenn es Abend wird“ oder „Schenk mir das Himmelreich“ frei von Klischees, von Vorhersehbarem. Das „Rotwelsch“-Trio mit Florian Kolb (Bass) und Jordi Pallarés (Schlagzeug) gewinnt den Stücken etwas gänzlich Neues, Eigenes ab. Und wagt sich dabei immer wieder auf herausforderndes Terrain. „Improvisation braucht Raum“, weiß Rosenberg. Der Geist der Vorlagen schwingt dabei stets mit. So wie das Great American Songbook nicht wegzudenken ist aus der Musikwelt, trägt die Gruppe mit ihrer Song-Auswahl zum Aufbau eines Great European Songbook bei.
Philipp Maria Rosenberg ist Jahrgang 1993. Geboren und aufgewachsen ist er in Winterthur. Seiner frühen Leidenschaft für klassische Musik stand ein geradezu rebellischer Freiheitsdrang entgegen. So entdeckte er den Jazz. Ein wichtiges Leitbild war Keith Jarrett, „eine Referenz in Ästhetik und Wandelbarkeit“. Nach prägenden Jahren am renommierten Jazzcampus Basel zog Rosenberg, der auch ein ausgeprägtes literarisches Interesse hat, nach Zürich. Eher spielerisch begann er dort, sich mit dem enormen Schatz an Operetten-Melodien zu beschäftigen. Seine klugen, eigenwilligen Verarbeitungen wurden zur Basis des Projektes (und Trios) „Rotwelsch“: ein althergebrachter Sammelbegriff für sogenannte Gaunersprachen, deren Varianten aus Mischungen verschiedener Sprachen, Dialekte und Begriffe entstanden waren.
Das Trio hat seit 2022 über 100 Konzerte gegeben. Das erste Album wurde von der renommierten japanischen Plattform „PJ – Portrait in Jazz“ zu einem der „besten Jazz-Releases 2022“ gekürt. Das aktuelle „Rotwelsch“ ist im Herbst 2025 erschienen. „Rotwelsch“ ist ein außergewöhnliches Jazz-Unternehmen, auch im Vergleich zu den vielen, die Klassik – egal welcher Art und Gewichtsklasse - mit Jazz zu verbinden suchen. Ein Konzept und eine Gruppe, bei der Originalität, Kollektivgeist und höchste musikantische Klasse perfekt zusammenkommen.
Arne Schumacher
Eintritt 18,-/ 15,-
Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Kirchheimbolander Friedenstage statt.
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